Der absolute Hammer - Weihnachtsfeier mit Chefcoach Felix Magath

 

Ohne Star-Allüren, äußerst sympathisch, offen und mit viel Zeit im Gepäck - so präsentierte sich Felix Magath bei der diesjährigen Weihnachtsfeier. Über 400 Bayern-Fans waren gekommen und fieberten dem Stargast entgegen, stellten ihm Fragen, holten sich Autogramme und ließen sich mit dem Trainer des Deutschen Rekordmeisters FC Bayern München bei seinem dreieinhalbstündigen Besuch fotografieren. Alljährlich zur Weihnachtszeit gibt es diese tolle Aktion "Der FCB besucht seine Fanclubs". Nachdem uns letztes Jahr der weltbeste Torhüter Olli Kahn besucht hat, dachten wir es gibt keine Steigerung mehr. Aber es geht doch! Heute ist der Chefcoach hier!", freute sich Rudi Grabmeier, Präsident der Red Bulls. Begrüßt wurde Magath von den Fans mit Red-Bulls-Fähnchen mit der Aufschrift: "Doppel Double Sieger Felix Magath". Und so freute sich Grabmeier über das Kommen des zweifachen Deutschen Meisters und zweifachen Pokalsiegers und fügte an: "Wir können die Sache ja entspannt angehen, weil wir am Samstag gewonnen haben." Auch der Tanner Bürgermeister Adolf Fürstberger begrüßte "einen guten Trainer, der früher selbst ein exzellenter Spieler war" und schrieb es ihm auch zu, dass in Bayern die deutsche Flagge eigentlich Schwarz-Rot-Blau sein müsste: "Blau für den Himmel, schwarz für die Politik und Rot für den Fußball". Als legales Doping für die Spieler überreichte er das weltbekannte Tanner Papst-Bier. "Ich bin ja ein waschechter Bayer", stellte sich Felix Magath den Fans vor. "Ich bin in Aschaffenburg aufgewachsen. Weiß aber nicht ob das hier noch zu Bayern gezählt wird". Er fühle sich in so einer ländlichen Region sehr wohl: "Sie wohnen in einer schönen Gegend. Ich kann mir durchaus vorstellen, mich später in so einer ländlichen Region niederzulassen". An die früheren Duelle zwischen dem HSV und den Bayern erinnere er sich noch gerne. "Aber heute ist nur noch der FCB international vertreten." Wohl um unangenehmen Fragen aus dem Weg zu gehen ging er gleich auf die derzeitigen Leistungen der Mannschaft ein: "Natürlich bin ich nicht glücklich über so Spiele wie gegen Cottbus. Wir hatten uns aber selbst die Vorgabe gegeben, irgendwie die Vorrunde zu überstehen. Wir hatten ja viele Spieler bei der WM und dadurch wenig Urlaub und Vorbereitungszeit. Unser Anspruch ist aber schon Deutscher Meister zu werden. Drei Punkte Rückstand können wir jederzeit aufholen und es ist kein Verein sonst noch in drei Wettbewerben vertreten." Zu den internationalen Ansprüchen der Fans schränkte er aber ein: "Ich kann nicht versprechen, dass wir die Champions League gewinnen. Bin aber zuversichtlich, dass wir das Achtelfinale überstehen, egal ob Barcelona, Madrid oder wer auch immer kommt und danach ist alles möglich." Außerdem versprach er "zum Feiern bin ich wieder hier bei Euch".
Der Präsident Rudi Grabmeier stellte Magath auch den Fanclub kurz vor: "Wir haben über 800 Mitglieder von eins bis 80 Jahren und wir sind bei jedem Spiel der Bayern live im Stadion mit dabei. Wir sind sehr stolz auf den heutigen Gast. Mit unserem Clubschal hat Magath ja bereits eine Meisterschaft in der Arena gefeiert, da er aber nicht mehr weiß wo dieser ist, überreichen wir heute noch einen." Zum Fanschal passend ernannte er Magath zum Ehrenmitglied bei den Red Bulls. Als besonderes Geschenk hatte der Fan-Club-Präsident für den Gast ein Schachbrett aus Kristallglas dabei: "Da ich weiß, dass die Taktik bei uns auf dem Schachbrett geplant wird". Und Magath gab zu, dass "Schach mit Fußball viel gemeinsam hat - ein begrenztes Spielfeld, zwei Mannschaften - und ich daraus viel gelernt habe, aber für mich ist es statischer und deshalb einfacher zu spielen".

Die Gelegenheit dem Star-Trainer Fragen zu stellen nutzten die Mitglieder der Red Bulls und einiger befreundeter Fanclubs aus der Umgebung reichlich. Magath gab zu, dass es in der Halbzeit in der Kabine schon mal laut wird: "Es geht dann aber nicht um Einzelspieler, sondern um das ganze Team. Meine Erfahrung ist auch: Wenn es lauter wird, ist es hinterher meist auch besser!" Nach schlechten Spielen bringe es nichts, die Spieler nieder zu machen. "In ein paar Tagen ist ja das nächste Spiel und da brauche ich diese Spieler wieder". Bei den Fragen über die Spieler und eventuelle kurzfristige Neuverpflichtungen bat Magath um Verständnis, dass man da als Trainer nicht so offen sein könne wie es Medien und Fans gerne hätten. "Derzeit habe ich aber keinen Wunsch nach neuen Spielern. Es gibt zudem nur wenige Spieler die den FC Bayern verstärken würden. Ich bin überzeugt mit der jetzigen Mannschaft auch international was erreichen zu können. In der Winterpause werden wir uns dann zusammensetzen und für die nächste Saison planen und da ist mein Wunsch nach Verstärkung im Offensiv-Bereich ja bekannt." Er zeigte sich auch überzeugt, dass die Fans ín der Rückrunde einen anderen FC Bayern sehen werden, " weil wir in der Pause ein paar Wochen Zeit für Vorbereitung haben". Das unterscheide seine Trainerstation München auch gegenüber den anderen: "Wir haben hier während der Saison kaum Zeit für ein vernünftiges Training, wegen der vielen Spiele. Und sollten wir unter der Woche kein Spiel haben, stehen Länderspiele an und ich sitze hier in München mit vier bis fünf Spielern". Zur Degradierung von Red-Bulls-Ehrenmitglied Olli Kahn als Nummer eins in der Nationalelf angesprochen, bezeichnete er das ganze als schwierige Situation: "Das war ja einen Tag vor einem wichtigen Spiel. Natürlich wollte er erst hinschmeißen. Das hat vieler Gespräche bedurft ihn zu überzeugen. Ich finde aber, er ist durch diese Situation offener und lockerer geworden." Der Coach bestritt, dass ein grossteil der Mannschaftskasse von ihm wegen zu spät kommen gefüllt werde. "Aber einmal bin ich zum Flughafen eine halbe Stunde im Stau gestanden. Das war dann richtig teuer".
Der Nikolaus (Roland Stephan) hatte nicht nur Lob und Tadel für die Vorstandschaft der Red Bulls dabei, sondern auch für Felix Magath: "Das Spiel zur Zeit genügt den Ansprüchen der Fans nicht!" Dafür gab es auch mal ein bisschen Haue vom Kramperl Höhepunkt für viele Fans war die Autogrammstunde. Aber Magath signierte nicht nur Karten, Trikots, Kappen, Bälle und vieles mehr, sondern er nahm sich auch Zeit für Gespräche und unzählige Fotos. Der Trainerstar war es auch, der die Fans animierte Lose zu verkaufen. Auch selbst griff er zu: "Es ist ja für eine gute Sache". Der Erlös von 3.000 Euro aus dieser Tombola geht nämlich nach Brasilien. Die Red Bulls spenden die Summe an den Bayern-Fanclub "activity-team hauzenberg". Von dort wird seit Jahren ein Schulprojekt für Straßenkinder mit Padre Geraldo Brandtsetter unterstützt, wo 220 Kinder betreut werden und 60 zugleich wohnen. Unter den 650 Preisen, die es zu gewinnen gab, waren zwei Mal eine Wellness-Woche für zwei Personen, ein original Roy Makaay Trikot, FCB-Fanartikel und Modellautos. Ehrengäste bei der Weihnachtsfeier der Red Bulls waren Bürgermeister Adolf Fürstberger (Tann), MdL Reserl Sem, Pfarrer Hans Fischer (Taubenbach), Kaplan Dr. Martin Fohl (ehemals Tann) und Theo Kreuzer vom activity-team hauzenberg.