Sonntag, 27.11.2005, 14.00 Uhr
Die Spannung steigt und alle Warten auf das Christkind so scheint es.
Mitglieder, die geladenen Ehrengäste Bürgermeister Adolf Fürstberger (Tann), Bürgermeister Otto Haslinger (Reut), MdL Reserl Sem, Pfarrer Hans Fischer (Taubenbach), Kaplan Dr. Martin Fohl (Tann),
Theo Kreuzer vom Activity-Team Hauzenberg und kleine Abordnungen der befreundeten Fanclubs Vilstal, Red-White-Insiders, Red Sauriassl Haiming, De Rodn Edinga, Unterneukirchen, Rote Lederhosen
Mitterskirchen, Rot-Weiss Kollbachtal und Holzlandfüchse Pleiskirchen fieberten im Gasthaus Wirtsbauer dem Stargast der Weihnachtsfeier des Fanclubs entgegen.
Der weltbeste Torhüter, die absolute Nr. 1 Oliver Kahn wurde von insgesamt 450 Bayern Fans im vollbesetzten Saal erwartet und mit lautstarken "Olli Kahn"-Rufen
standesgemäß begrüßt. Präsident Rudi Grabmeier freute sich über "den weltbesten Torhüter, den Torwart der Nationalmannschaft und den Kapitän des FC Bayern München". Und dieser freute sich über
den Fankontakt: "Für uns ist es wichtig zu spüren, dass die Fans da sind und hinter uns stehen!" Zunächst stellte der Präse den Gästen und vor allem dem Stargast der Feier den Fanclub näher vor
und blickte auf die Gründung vor zehn Jahren durch 32 Mitglieder zurück. "Jetzt haben wir fast 650 Mitglieder und ein Ende ist noch lange nicht in Sicht. Unser Vereinsleben ist quasi durch dich,
Olli, geprägt. Alle deine Erfolge mit dem FC Bayern und der Nationalmannschaft haben wir erlebt und mitgefeiert: Sechs mal Deutscher Meister, vier mal DFB-Pokal, Sieg in Champions League,
UEFA-Cup und Weltpokalfinale, Europameister,
Vizeweltmeister, bester Spieler der letzten WM und drei mal Welttorhüter."
Als Dank für seinen Besuch überreichte er
ihm eine Kerze mit Kahn-Portait und ernannte ihn zum Ehrenmitglied, natürlich mit der Nr. 1. Der Torwart-Titan zeigte sich drei Stunden lang nah dran an seinen Fans. Er ließ es sich nicht nehmen
die anwesenden 26 Gründungsmitglieder persönlich zu ehren. Cool und professionell beantwortete er die zahlreichen Fragen und gab so einen Einblick in sein sportliches Leben: "Unsere Mannschaft
hat heuer Potential. Wir wollen nach Paris ins Champions League Finale." Sein Ziel ist es auf diesem hohen Niveau noch möglichst lange beim FC Bayern weiterzuspielen. "Aber das Fußball-Geschäft
ist knallhart. Ich möchte den Absprung rechtzeitig und auf höchstem Niveau schaffen." Angefangen habe alles durch seinen Vater, der Bundesligaspieler beim KSC war. "Man wächst dann rein in die
Jugendmannschaften. Und ich hatte das Glück auf Winnie Schäfer zu treffen." Ein geschenktes Torwarttrikot von Sepp Maier war in der F-Jugend der Grund für einen Positionswechsel: "Da musste ich
dann ins Tor!" Bei den vielen Erfolgen war für ihn der bedeutendste der Sieg im Champions League Finale in Mailand 2001. "Es gab aber viele schöne Erfolge, emotionaler waren die
Last-Minute-Meisterschaft in der 94.Minute in Hamburg oder als Unterhaching gegen Leverkusen die Meisterschaft für uns entschied." Die Niederlage im Finale in Barcelona 1999 in der Nachspielzeit
war für ihn der "Horror". "Da hatte ich lange zu knabbern. Denke, das war aber die Basis für den Titel in Hamburg und den Champions League Sieg." Für diese Erfolge braucht er schon so 50 bis 75
Paar Handschuhe pro Saison. "Ihr habt ja sicherlich auch einige davon!" Einblick gewährte er in die rigorose Strafliste unter Trainer Felix Magath: "Eine Minute zu spät kommen zu Übungseinheiten
kostet 50 Euro. Hat das Training gar schon begonnen sind 5000 Euro fällig. Am Flughafen ist eine Minute 100 Euro Wert. Aber auch unser Trainer kennt die Wege noch nicht so gut, so dass 25 Prozent
in der Mannschaftskasse von ihm sind." Seine Schimpftiraden gegen Abwehrspieler nach Gegentoren "bringen gar nichts. Das ist mehr der Ärger über mich selbst. Das muss halt raus." Etwas vermisste
er da den langjährigen Mitspieler Sammy Kuffour mit dem er öfters zusammenprallte: "Ich war schon lange nicht mehr bewusstlos im Strafraum." Sehr zuversichtlich und doch auch deutlich sieht er
die Situation um das Tor in der Nationalmannschaft bei der WM: "Die Konkurrenz hat es ja schon immer gegeben. Klinsmann hat sie nur etwas verschärft. Er hat aber auch öffentlich immer gesagt,
dass ich die Nummer eins bin. Und die Diskussionen sind schon weniger geworden." Großen Applaus erhielt er für seinen Anspruch, jeden Wettbewerb, auch die WM im nächsten Jahr, gewinnen zu wollen.
Schmunzelnd nahmen die Fans in Langeneck die Ankündigung des 36-jährigen auf, dass die EM 2008 für ihn nur eine Zwischenstation für die WM 2010 sei. "Danach wird's aber dann schwer", meinte er
mit einem Lächeln. Der Nikolaus (Roland Stephan) blickte auf das vergangene Jahr zurück. Viele Fahrten, Deutsche Meisterschaft und DFB-Pokalsieg, Einweihung der neuen Allianz-Arena, Sommerfest
und Gründungsfest, es rührte sich was beim Fanclub. Natürlich gab es da von so manchem Vorfall zu berichten und einige anwesende Mitglieder wurden gelobt, die meisten aber eher getadelt. Auch
Olli Kahn wurde nicht verschont.
Seine anfängliche Furcht vorm Krampus
war jedoch absolut unbegründet, hatte der Nikolaus meist nur lobende Worte für Ihn. Nur beim Abschlag sollte er seinen Rechtsdrall abstellen und auch bei der Strafraumbeherrschung sieht er noch
Potenzial. Auch appellierte er an Ihn nicht ins Ausland zu wechseln, sondern dem FC Bayern noch lange die Treue halten und nach seiner Spielerkarriere Manager Uli Hoeneß abzulösen. Der Erlös aus
der Tombola wird an eine Schule für brasilianische Straßenkinder gespendet. Theo Kreuzer vom Bayern-Fanclubs "Activity-Team Hauzenberg" stellte das Projekt näher vor und dankte für die großartige
Unterstützung. Der Betrag wurde vom Fanclub noch aufgerundet, so dass insgesamt stolze 1.500 Euro nach Brasilien wandern.
Ein weiterer Höhepunkt für die vielen
Fans war dann noch die anschließende Autogrammstunde. Geduldig signierte der Torwart auf Trikots, Gläser, Karten, Handys und vieles mehr. Zum Abschied bedankte sich der Präse noch für die schönen
Stunden und wünschte Olli eine gute Heimreise und viel Erfolg für die nächsten anstehenden Spiele.
Auch dem Stargast hatte es sichtlich Spaß gemacht und zum Abschied meinte er: "Wir sehen uns am Samstag in Stuttgart und natürlich in Paris!"